Hulk Season One


Ich lese gerne Neuinterpretationen rund um Entstehungsgeschichten altbekannter Helden. Comic Fans wissen nun einmal, wie die Fantastic 4 entstanden sind. Wie Peter Parker zu seinem Alter Ego wurde, ist auch nur allzu gut bekannt. Und Hulk entstand durch einen Unfall mit Gamma-Strahlen und Bruce Banner wird seitdem immer zu Hulk, wenn er wütend wird. Aber im Marvel’schen Universum wird auch gerne mal etwas umgeschrieben.

Bruce Banner arbeitet an einer Gammabombe. Seinem Ziel kommt er ergreifend nahe bis ihm der 15jährige Rick Jones in die Quere kommt. Er zerstört nicht nur den erfolgreichen Versuch eine Gammabombe zu bauen, sondern ist auch für Bruce‘ Unfall mit den Gammastrahlen verantwortlich. Denn seit diesem Zwischenfall verwandelt dieser sich regelmäßig jede Nacht in das grüne, überstarke Wesen Hulk. Zwar haben auch einige Versuchsaffen überlebt, aber der größte Teil ist doch dahingesiecht. Wieso haben ausgerechnet er und eine Handvoll Affen überlebt?
Nachts sperrt sich der Wissenschafter selbst ein, um den Schaden, den er als Hulk veranstalten würde, zu minimieren.

Die Zeichnungen von Hulk Season One finde ich ausgesprochen exquisit. Auf den ersten Seiten merkt man bereits, dass Tom Fowler sehr speziell zeichnet und seinen eigenen Stil ins Marvel-Universum mitbringt. Seine grandiosen cartoon-artigen Zeichnungen wechseln sich mit filigranen Strichführungen ab, wenn Hulk auf die Organisation T.H.E.M. trifft. Der Stilwechsel unterscheidet klar zwischen Bruce‘ Alltag und seinen außergewöhnlicheren Begegnungen.

Bruce Banners innerer Kampf mit sich selbst wird von Fred Van Lente sehr gut dargestellt. Wieso er (vorerst) nur nachts zum grünen Hulk wird, wird ebenfalls gut erläutert. Ich kenne nur die Geschichte um den Hulk, der ausbricht, wenn er wütend ist. Umso spannender und abwechslungsreicher finde ich diesen Ansatz. Äußerst interessant finde ich die in sich geschlossenen „Drogensysteme“, die im Comicband beschrieben werden. Die Idee ist so unrealistisch und utopisch, sodass ich gerne mehr von dieser Idee gehört hätte. Wie stellt sich der Autor so etwas vor? Ich hätte mich über mehr Backgroundstory hierzu gefreut.

Fazit: Höchst interessante Ansätze und ein bestechend, hübsches Artwork verpflichten Hulk Fans zum Kauf. Wer die innere Zerrissenheit des Hulks bisher auch nicht zur Gänze nachvollziehen konnte, der kriegt hier einen kleinen Blick in Bruce Banners Seele.
Hulk Season One, Tom Fowler, Fred Van Lente, ISBN-13: 978-3862014385
Weitere Informationen findet ihr beim Panini Verlag

6 Gedanken zu „Hulk Season One

  1. Ich glaub ich habe fast alle Verfilmungen gesehen … am Liebsten mag ich die mit Edward Norton … ich mochte auch die Serie mit Der unglaubliche Hulk mit Bill Bixby, Lou Ferrigno … allerdings ist die schon ein paar Jährchen her ^^ …

    LG TB

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